Frontex hat anlässlich des #EuropeDay am 9. Mai seine Mitarbeiter*innen dazu aufgerufen, an einem Fotowettbewerb teilzunehmen. In diesem #contestofshame werden heute die Gewinner*innenfotos in den ausgerufenen Kategorien “frontier landscapes”, “cooperation with national authorities” und “a helping hand at the border” gekürt. Gemeinsam mit Über_Grenzen Kollektiv und vielen anderen Gruppen wollen wir die wahren Bilder der EU Außengrenzen zeigen – in dem Fall von der bosnisch-kroatischen Grenze. Hier hast du deine Fotos #Frontex. #KeinPushbackIstLegal#stopFrontex#LeaveNoOneBehind


Frontex kürt hier Fotos von malerischen Sonnenuntergängen und Beamten, die in die Ferne blicken. Dabei wissen wir alle, dass die Realität anders aussieht. „Frontier Landscapes“, das sind meterhohe Stacheldrahtzäune, das sind gerodete Wälder um die Grenze besser mit Drohnen zu überwachen, das sind kaputte Schlauchboote ohne Menschen, weil sie bereits ertrunken sind, das sind überfüllte oder abgebrannte Camps, das sind Zelte in Wäldern, in denen Menschen irgendwie versuchen Unterschlupf zu finden und das sind von Landminen übersäte Grenzgebiete – wie hier in Bosnien.
Es. gibt. keine. schönen. Fotos. von. Grenzen.


Meint Frontex jetzt die Zusammenarbeit mit der libyschen Küstenwache, die Menschen auf hoher See abfangen und zurück nach Libyen bringen, wo ihnen nachweislich Folter und Sklaverei drohen? Oder die Kooperation mit all den lokalen Polizeibeamt*innen an den EU-Außengrenzen, die mit Frontex-Technik die Drecksarbeit der EU übernehmen und Menschen gewaltvoll zurück pushen und wie hier mit Brandwunden zurücklassen?

Das ist wortwörtlich ein weiterer Schlag ins Gesicht für all die Menschen, die Schikane, Gewalt und Folter durch das Europäischen Grenzregime erlebt haben und in Zukunft erleben werden. Frontex Hände helfen einzig und allein diesem Gewaltregime.
Aber ja – es gibt viele helfende Hände. Und zwar lokale und internationale Organisationen und Privatpersonen, die Wunden der Gewalt versorgen, für das Lebensnotwendigste sorgen oder die Menschenrechtsverbrechen dokumentieren. Allein sie haben eine Auszeichnung verdient.